Pingel Anton

Der erste Spatenstich für die Cloppenburger Kleinbahn, auch Pingel Anton genannt, wurde am 20. Januar 1899 getan. Insbesondere der Landwirtschaftliche Verein Lindern setzte sich in einer Versammlung am 11.03.1896 für den Bau einer Kleinbahn von Cloppenburg - Lathen - Lindern ein, da man sich dadurch eine Lösung der Transportprobleme von Dünger, landwirtschaftlichen Erzeugnissen, erheblichen Holzvorräten (Grubenholz) sowie Steinen, Kohlen etc. erhoffte. Neben den wirtschaftlichen Aspekten war auch die schnelle und sichere Beförderung der Personen von Wichtigkeit. Am 01. Januar 1900 eröffnete man die 21,7 km lange Strecke bis Kleinenging. Noch im Februar 1900 wurde der Weiterbau bis Lindern beschlossen, der im November 1900 fertig gestellt war.

Am 25. November 1901 fanden sich Amtshauptmann Bartel für Cloppenburg und der Landrat Peus aus Sögel im Hotel Schute in Lindern ein, um über einen Anschluss der Kleinbahn an die Hümmlinger Kreisbahn zu beraten. Doch die Hümmlinger Bahn transportierte die gleichen Güter wie die Kleinbahn und fürchtete infolgedessen, durch einen Zusammenschluss der Bahnen finanzielle Verluste zu erleiden. Aber auch politische Gründe der Länder Oldenburg und Preußen können Einfluss auf ein Nichtzustandekommen des Zusammenschlusses genommen haben. Doch der Kleinbahnverein Cloppenburg gab die Hoffnung auf ein Zusammenkommen der Bahnen nicht auf und baute trotzdem bis zur Landesgrenze in Auen. 

Am 01. Februar 1903 war auch der Streckenabschnitt Lindern - Landesgrenze hergestellt.

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Endstation der Bahnen war die Gaststätte des Wirtes Dröge an der Mittelradde. Bei Familie Remmers in Auen (heute Am Bahndamm) war eine Bedarfshaltestelle für Personen und für Güter des Landhandels Remmers & Meyer eingerichtet.

Zwischen den Endstationen der Hümmlinger Bahn (bis in den 1920er Jahren ebenfalls Schmalspurbahn) in Werlte und der Endstation Kleinbahn an der Landesgrenze in Auen gab es eine "eisenbahnlose Strecke", das sogenannte "Werlter Loch".

1918, nachdem in Deutschland die Republik ausgerufen worden war und die Station "Landesgrenze" fortan mitten in der Republik lag, wurde nochmals ein Versuch unternommen, die beiden Kleinbahnen zu vereinigen. Doch dieser schlug fehl. Anfänglich war die Bahn nicht sehr rentabel, weil man den Bauern, die unmittelbar an der Kleinbahn ansässig waren, einen zu niedrigen Tarif für die Beförderung landwirtschaftlicher Güter zugestanden hatte. Ab 1906 wurde die Pingel Anton gewinnbringend. Bis 1914 konnten sogar Rücklagen gebildet werden. So konnte die Bauschuld für die Bahn bereits 1936 / 1937 beglichen werden und nicht erst 1948. In den 1930er Jahren bekam die Bahn Konkurrenz durch das Auto.

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Nach dem Krieg kam die Kleinbahn wieder in finanzielle Schwierigkeiten, einmal wegen der Geldentwertung im Jahr 1948 und zum anderen hatte die Bahnanlage eine Aufarbeitung nötig. Der PKW-Verkehr nahm mehr zu und die Fahrgäste der Bahn nahmen ab.

Im Januar 1950 feierte die Kleinbahn ihr 50-jähriges Bestehen. Die Lok "Radde" und der Wagen des Zuges waren aus diesem Grund festlich geschmückt. Schon 10 Monate später wurde der Personenverkehr der Bahn eingestellt. Am 15.04.1953 stellte die Cloppenburger Kleinbahn auch den Güterverkehr ein. Die Gleisanlagen wurden ausgebaut und verschrottet. Bei der Gaststätte "Landesgrenze" hatte es einen Lockschuppen, eine Wasserstation für die Lokomotiven und ein Kohlelager gegeben. 1999 brannte die Gaststätte "Landesgrenze" ab.   

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